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Porsche erreicht Platz zwei und führt beide WM-Tabellen an

M16_1190_fineDer zweite Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC war eine harte Probe für das Porsche Team. Trotz Schwierigkeiten mit dem Hybridsystem brachte das Trio Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE) seinen Porsche 919 in Spa-Francorchamps (BE) auf Platz zwei ins Ziel und konnte seine Tabellenführung in der Fahrerwertung ausbauen. Das Schwesterauto von Timo Bernhardt (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AU) stand nach zwei Reifenschäden über anderthalb der sechs Rennstunden in der Box für Reparaturen und wurde schließlich noch als Fünfter in der LMP1-H-Klasse gewertet. In der Herstellerwertung hat Porsche (54 Punkte) die WM-Führung vor Toyota (45) und Audi (41) übernommen. Wozu die Porsche 919 in Spa fähig gewesen wären, lässt die schnellste Rennrunde ahnen, die auf das Konto von Brendon Hartley (1.58,431 Minuten) ging. Nach Silverstone ist dies bereits die zweite schnellste Rennrunde für den Porsche Le-Mans-Prototypen in der aktuellen Saison. In Spa herrschten mit bis zu 50 Grad Asphalttemperatur unerwartete Wetterbedingungen. So lief das Rennen für die Startnummer 1: Startfahrer Brendon Hartley führt das Rennen bis zu seinem ersten Tankstopp nach 23 Runden souverän an. Timo Bernhard verlässt die Box mit frischen Reifen an zweiter Position. Nun führt der Toyota mit der Startnummer 5, der auf einen Reifen- und Fahrerwechsel verzichtet hat. Bernhard ist schneller, es kommt zu einem atemraubenden Duell zwischen ihm und Sébastien Buemi. Bernhard überholt in La Source, Buemi kontert in Eau Rouge. Zu Beginn der 37. Runde meldet Bernhard einen Reifenschaden und muss bis zum Stopp fast sieben Kilometer zurücklegen. Unterwegs löst sich der Reifen auf und beschädigt die Karosserie. Die Fahrzeugfront wird getauscht, Mark Webber übernimmt das Steuer. In der 45. Runde allerdings ist erneut der linke vordere Pneu defekt – eine Folge des ersten Reifenschadens. Nach längerer Reparatur an der Karosserie fährt Brendon Hartley weiter. Die Spitze hat 56 Runden absolviert und die Startnummer 1 liegt mit vier Runden Rückstand an 14. Position, als der nächste Stopp ansteht: Das vordere Getriebe ist durch die hohen Differenzdrehzahlen der beiden Vorderreifen bei den Reifenschäden in Mitleidenschaft gezogen worden. Um 16:38 Uhr beginnt die Reparatur, um 18:17 Uhr geht die Nummer 1 mit Webber am Steuer als Vorletzter des gesamten Feldes mit 51 Runden Rückstand auf die Spitze wieder ins Rennen. 24 Runden später übergibt er an Bernhard, der Rückstand auf den Führenden beträgt noch 49 Runden. Die Spitze hat 137 Runden absolviert, als während einer Gelbphase Hartley zum letzten Einsatz einsteigt. Er bringt das Auto auf Platz 27 der Gesamtwertung und Rang fünf in der Hybrid-Klasse ins Ziel. So lief das Rennen für die Startnummer 2: Marc Lieb fährt einen starken Start und bleibt als Zweiter seinem Teamkollegen auf den Fersen. Nach kaum sechs Runden meldet er ein Problem mit dem Hybridsystem. Der Startnummer 2 steht über die verbleibende Renndistanz nicht die volle elektrische Energie zur Verfügung. Nach 22 Runden übernimmt Neel Jani den waidwunden Prototypen. In der 47. Runde übergibt er an Romain Dumas, nach 71 Umläufen steigt wieder Lieb ins Auto. Am Ende der 95. Runde reicht Lieb an Jani weiter. Trotz der reduzierten Leistung liegen Dumas/Jani/Lieb an dritter Position, denn auch Audi und Toyota haben Schwierigkeiten mit jeweils einem Auto. In der 113. Rennrunde ereilen auch den führenden Toyota Nummer 5 technische Probleme, Jani rückt auf Platz zwei vor. Nach 118 Runden steigt Dumas wieder ein, der das Rennen an Position zwei fortsetzt und nach einem letzten Tankstopp während einer Safety-Car-Phase als Zweiter ins Ziel fährt. Stimmen nach dem Rennen: Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „Der Auftakt in Silverstone war nicht einfach, aber hier in Spa lief es noch schwieriger, obwohl wir mit beiden Autos aus der ersten Reihe gestartet sind. Dass wir es trotz der frühen technischen Probleme an der Startnummer 2 noch zum zweiten Platz gebracht haben, zeigt einmal mehr, dass man im Langstreckensport niemals aufgeben darf. Bei dem Porsche 919 Hybrid mit der 1 hat das Rennpech mit großer Härte zugeschlagen. Aber im Theater gilt eine schlechte Generalprobe als gutes Omen für die Premiere. Jetzt blicken wir nach Le Mans, drehen jeden Stein um und bereiten uns akribisch auf die 24 Stunden vor. Für den Einsatz meinen herzlichen Dank an die gesamte Mannschaft hier an der Strecke und daheim in Weissach.“ Andreas Seidl, Teamchef: „Unseren Glückwunsch an Audi zum hart erkämpften Sieg. Wir haben heute gesehen, dass alle drei Hersteller beim Ausreizen ihrer Technik am Limit operieren. Wir gehen nun erstmals seit Projektbeginn als Tabellenführer in beiden Weltmeisterschaftswertungen – Fahrer und Hersteller – nach Le Mans. Für die Crew unserer Startnummer 1 ist es bitter, aufgrund von massivem Rennpech nach zwei Läufen mit fast leeren Händen dazustehen. In Silverstone war es ein Unfall, hier ein Reifenschaden mit Folgen. Die Crew der Nummer 2 hat trotz des frühen Problems mit dem Hybridsystem einen super Job gemacht und einen geradezu sensationellen zweiten Platz nach Hause gefahren. Wir hatten in Spa mit unserem Aerodynamikpaket für geringen Abtrieb wiederum das schnellste Auto. Jetzt gilt es, in Detailarbeit die Haltbarkeit noch weiter zu verbessern und uns auf Le Mans vorzubereiten.“ Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 1 Timo Bernhard (35, Bruchmühlbach-Miesau): „Wir hätten heute auf jeden Fall das Tempo zum Gewinnen gehabt. Das Duell mit Sébastien hat Spaß gemacht. Unsere Strategie passte, ich denke, ich hätte ihn am Ende geschnappt. Aber im Rennsport ist nun einmal nicht alles kontrollierbar. Ich bin wohl in der letzten Schikane über ein Trümmerteil gefahren, da hatte es zuvor Unfälle gegeben. Mit dem defekten Reifen musste ich noch eine ganze Runde absolvieren, das hat Folgeschäden verursacht –vermutlich auch den Schaden am Vorderachsgetriebe. Aber jetzt heißt es volle Kraft voraus nach Le Mans zum Saisonhöhepunkt.“ Brendon Hartley (26, Neuseeland): „Ich hatte eine gute Startphase, das Auto fühlte sich super an. Nach gut zehn Runden ließen die Reifen stark nach – niemand hat hier mit so hohen Asphalttemperaturen gerechnet. Theoretisch hätten wir später noch zwei Tankfüllungen mit einem Reifensatz fahren müssen. Wie das funktioniert hätte, werden wir leider nie erfahren, weil uns andere Probleme zurückwarfen. Am Ende war es gut, das Auto ins Ziel zu bringen.“ Mark Webber (39, Australien): „Die Jungs haben Großes geleistet, indem sie unser Auto wieder zurück ins Rennen gebracht haben. Wir konnten hier wieder viel lernen, aber es war ein harter Tag für unsere Crew. Für das Team ist es toll, was das Auto Nummer 2 trotz seiner Probleme noch erreicht hat.“ Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 2 Romain Dumas (38, Frankreich): „Zum Schluss habe ich das Auto um die Strecke getragen, es war wirklich nicht leicht heute. Die WM-Punkte sind auch eine echte Belohnung für die Mechaniker, die hier extrem viel geschuftet und repariert haben.” Neel Jani (32, Schweiz): „Das war schon sehr speziell heute. Ohne die volle Leistung vom Hybridsystem fährt sich das Auto ganz anders, man kommt viel schlechter durch den Verkehr und muss auf die Bremstemperatur aufpassen. Wir haben unseren 919 geschont, so gut wir eben konnten, und tatsächlich hat es uns nach vorne gespült.“ Marc Lieb (35, Ludwigsburg): „Es war natürlich frustrierend, seit der sechsten Runde nicht mehr die volle Hybridleistung zu haben. Das Auto ist auf den starken Allradantrieb aus den Kurven heraus abgestimmt. Wir hatten im Cockpit alle Hände voll zu tun, um trotz der technischen Schwierigkeiten ins Ziel zu kommen. Aber das haben wir geschafft und wurden dafür mit vielen WM-Punkten belohnt.“ Sechsstundenrennen Spa (BE), Rennergebnis: 1. Di Grassi/Duval/Jarvis (BR/FR/GB), Audi R18, 160 Runden 2. Dumas/Jani/Lieb (FR/CH/DE), Porsche 919 Hybrid, – 2 Rnd. 3. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (CH/AT/CH), Rebellion R-One AER, – 4 Rnd. 4. Heidfeld/Piquet jr./Prost (DE/BR/FR), Rebellion R-One AER, – 5 Rnd. 5. Fässler/Lotterer/Tréluyer (CH/DE/FR), Audi R18, – 5 Rnd. 6. Rossiter/Trummer/Webb (GB/CH/GB), CLM P1/01 AER, – 9 Rnd. 27. Bernhard/Hartley/Webber (DE/NZ/AU), Porsche 919 Hybrid, – 48 Rnd. Fahrer-WM-Wertung nach zwei von neun Läufen: 1. Dumas/Jani/Lieb (FR/CH/DE), Porsche, 43 Punkte 2. Imperatori/Kraihamer/Tuscher (CH/AT/CH), Rebellion, 30 Punkte 3. Di Grassi/Duval/Jarvis (BR/FR/GB), Audi, 25 Punkte 4. Heidfeld/Piquet jr./Prost (DE/BR/FR), Rebellion, 24 Punkte 5. Conway/Kobayashi/Sarrazin (GB/JP/FR), Toyota, 18 Punkte 6. Cumming/Dalziel/Derani (CD/GB/BR), Extreme Speed Motorsport, 12 Punkte 14. Bernhard/Hartley/Webber (DE/NZ/AU), 1,5 Punkte Hersteller-WM LMP1: 1. Porsche, 54 2. Toyota, 45 3. Audi, 41

Pressemitteilung Porsche]]>

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