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FIA WEC – Le-Mans-Sieger Porsche kommt als Herbstmeister in die USA

Porsche 919 Hybrid, Porsche Team: Romain Dumas, Neel Jani, Marc LiebPorsche startet mit den beiden 919 Hybrid als Tabellenführer in die zweite Saisonhalbzeit. Am 19. September wird der fünfte von acht Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft 2015 in Austin (Texas, USA) ausgetragen. Der Circuit of the Americas (COTA) ist ein auch von der Formel 1 geschätztes spektakuläres Kurvenband mit erheblichen Höhenunterschieden und schnellen Passagen. Eine weitere Attraktion des Sechsstundenrennens ist die Startzeit: Um 17:00 Uhr Ortszeit geht es los – mit dem Sonnenuntergang um 19:31 Uhr senkt sich die Nacht über Texas.

Im 31 Rennwagen starken Feld setzt Porsche in der Spitzenkategorie LMP1 (Le-Mans-Prototypen Klasse 1) zwei 919 Hybrid ein; die Fahrer-Trios sind Timo Bernhard (DE), Brendon Hartley (NZ) und Mark Webber (AUS) sowie Romain Dumas (FR), Neel Jani (CH) und Marc Lieb (DE). Der 919 fungiert als Entwicklungsträger für zukünftige Sportwagentechnologie. Er wird angetrieben von einem Downsizing-Vierzylinder-Turbobenziner mit zwei Litern Hubraum und einem Elektromotor, der von zwei Energierückgewinnungssystemen (Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie) gespeist wird. In Kombination ergibt das wegweisende und in der WEC einzigartige Antriebskonzept eine Systemleistung von rund 1000 PS.

Für den Porsche 919 Hybrid stehen seit dem Renndebüt 2014 drei Siege zu Buche: Interlagos 2014 und die beiden Doppelsiege in Le Mans und auf dem Nürburgring 2015. Bei den zwölf insgesamt mit dem Prototypen bestrittenen Rennen startete acht Mal ein 919 von der Poleposition. In der laufenden Saison gingen bisher ausnahmslos 919 von Platz eins ins Rennen. Porsche führt in der Herstellerwertung der WM mit 184 Punkten vor Audi (151) und Toyota (89). Im Fahrerklassement haben sich Bernhard/Hartley/Webber (78 Punkte) auf Platz zwei verbessert. Der Rückstand auf die führenden Audi-Fahrer schmolz auf 17 Zähler. Nur zwei Punkte hinter den Porsche-Teamkollegen folgen Dumas/Jani/Lieb (76) auf Position drei.

Nach dem siegreichen Einsatz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erhielt der Porsche 919 Hybrid ein komplett neues Aerodynamikpaket für mehr Abtrieb auf den kürzeren Rennstrecken des zweiten Saisonabschnitts. Die umfangreichen Neuerungen bewährten sich auf dem Nürburging, wo Bernhard/Hartley/Webber am 30. August ihren ersten WEC-Sieg feierten.

In Austin waren die beiden Porsche 919 im vergangenen Jahr von den Plätzen zwei und drei gestartet. Dumas/Jani/Lieb hatten bis zu einem Leistungsverlust im Antriebsstrang in der letzten Stunde geführt und waren letztlich Vierte geworden. Bernhard/Hartley/Webber verloren Positionen im plötzlich einsetzenden Starkregen, der nach 100 Minuten für eine 45-minütige Unterbrechung sorgte. Sie wurden Fünfte.

Porsche 919 Hybrid, Porsche Team: Timo Bernhard, Brendon Hartley, Mark WebberStimmen vor dem Rennen: Fritz Enzinger, Leiter LMP1: „In der zweiten Saisonhälfte der Weltmeisterschaft mit den Rennen in Austin, Fuji, Shanghai und Bahrain geht es um die Titel. Der Kampf um die Herstellerkrone steht für Porsche im Fokus, aber die Entscheidung in der Fahrer-WM wird mindestens so spannend. Mit 17 beziehungsweise 19 Punkten Rückstand auf das derzeit führende Audi-Trio sind unsere beiden Fahrer-Crews in Schlagdistanz. 2014 war der COTA die Strecke, auf der wir uns am schwersten getan haben. Wir hoffen, dass wir jetzt soweit sind, auch dort um den Sieg kämpfen zu können. Mit einer Dominanz wie am Nürburgring rechnen wir aber nicht.“

Andreas Seidl, Teamchef: „Wir haben großen Respekt vor den ausstehenden Rennen, das Blatt kann sich jederzeit wenden. Man darf auch nie vergessen, dass man die Autos erst einmal über die Distanz bringen muss. Es kann immer Zwischenfälle geben. Sowohl bezüglich der Streckenkenntnis als auch bei der logistischen Herausforderung, das gesamte Material von rund 32 Tonnen Luftfracht um die Welt zu schicken, profitieren wir 2015 natürlich von der Erfahrung der ersten Saison.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 17) Timo Bernhard (34, Bruchmühlbach-Miesau): „Im Vorjahr war das Rennen sehr turbulent. Ich hatte eine massive Bekanntschaft mit Aquaplaning. Der COTA ist aufgrund seiner Vielfalt keine einfache Abstimmungsaufgabe. Besonders anspruchsvoll sind die letzten drei Kurven der Esses im ersten Sektor, weil sie den Rhythmus unterbrechen. In diesem Jahr haben wir ein aus eigener Kraft siegfähiges Paket. Das müssen wir nutzen und Boden in der Fahrer-WM gutmachen. Ich freue mich drauf!“

Brendon Hartley (25, Neuseeland): „Ich bin ein großer Fan der Stadt Austin und noch mehr von der Strecke. Nach unserem zweiten Platz in Le Mans und dem Sieg auf dem Nürburgring sind wir gut in Schwung, gehen zuversichtlich in den Titelkampf und wollen natürlich in Austin am liebsten ganz oben aufs Podium. Im Vorjahr war Audi dort sehr stark. Ich erwarte ein enges Rennen.“

Mark Webber (39, Australien): „Ich mochte die Strecke schon in der Formel 1 und habe sie mit dem 919 genossen. Bei dem heftigen Regen und der großen Hitze 2014 haben wir viel gelernt. Derart hohe Temperaturen sind immer eine zusätzliche Belastung für Autos und Fahrer. Der COTA ist eine fordernde Strecke, auf der eine große Bandbreite von Tempi gefahren wird. Lange Geraden, super enge Kurven und ein ausgeprägtes Höhenprofil. Ich mag die spektakuläre Anfahrt auf Kurve eins – es geht steil bergauf in einen blinden Scheitelpunkt. 2014 war der Empfang durch die amerikanischen Fans fantastisch. Sie lieben Langstreckenrennen, und sie lieben Porsche.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid (Nummer 18) Romain Dumas (37, Frankreich): „Nachdem unsere Crew Nummer 18 in Le Mans und auf dem Nürburgring im Rennen technisch bedingt Pech hatte, wünsche ich mir einfach ein ganz reibungsloses Rennen in Austin. Wir haben dieses Jahr ein deutlich besseres Auto als 2014, und damit wird Sektor eins noch viel mehr Spaß machen. Das ist meine Lieblingspassage, die Kurven sind richtig gut.“

Porsche Team: Neel JaniNeel Jani (31, Schweiz): „2014 hatten wir wirklich ein wildes Rennen in Austin. Nach dem Regen hatte ich mit Intermediates genau die richtigen Reifen und eine schöne Führung, aber dann gab es ein technisches Problem und wir haben doch nicht gewonnen. Ich freue mich immer sehr auf Amerika, und Austin ist eine wirklich schöne Piste. Mit der neuen Aerodynamik wird das noch besser als vergangenes Jahr. Und durch die zu erwartende Hitze und wegen der schnellen Kurven wird es ganz bestimmt ein physisch sehr anstrengendes Rennen.“

Marc Lieb (35, Ludwigsburg): „Der Überraschungsfaktor Wetter kann um diese Jahreszeit in Austin beträchtlich sein. 2014 waren wir im Qualifying gut, aber mit dem Rennen haben wir noch eine Rechnung offen. Die Strecke ist toll, und die sehr schnellen Passagen im ersten Sektor sollten mit unserem neuen Auto noch viel mehr Spaß machen, weil wir jetzt viel mehr Grip haben. Die Fahrt in der Nacht ist supercool. Die Streckenumgebung ist viel dunkler als in Le Mans. Ich mag Aspekte, die ein Rennen besonders machen.“

Zahlen und Fakten: • Eine Runde auf dem erst drei Jahre alten Circuit of the Americas (COTA) in Austin ist 5,513 Kilometer lang. • Im Qualifying der WEC zählt die Durchschnittszeit der schnellsten Runden von zwei Fahrern für die Startposition. • Bei normalem Rennbetrieb (ohne Safety-Car-Phase) muss der Porsche 919 Hybrid alle 30 Runden tanken. • Betankung und Reifenwechsel dürfen nur nacheinander durchgeführt werden. Beim Radwechsel dürfen nur zwei Mechaniker gleichzeitig arbeiten. Das dauert also viel länger als beispielsweise in der Formel 1. • Ein Fahrerwechsel wird normalerweise nur vorgenommen, wenn auch neue Reifen gebraucht werden. • Die Energiemenge, die der Porsche 919 Hybrid pro Runde einsetzen darf, ist begrenzt. In Texas sind es 5,02 Megajoule Strom und 1,526 Kilogramm Benzin. • Der Porsche 919 Hybrid hat eine Systemleistung von rund 1000 PS. Über 500 PS leistet der Zweiliter-Vierzylinder-Turbo-Benziner, mehr als 400 PS steuert der von zwei Energierückgewinnungssystemen gespeiste E-Motor bei. • Der Porsche 919 Hybrid beschleunigt in 2,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und in 4,5 Sekunden von 0 auf 200 km/h. • An der schnellsten Stelle des COTA wird der Porsche 919 Hybrid rund 280 km/h erreichen. • Durch den aerodynamischen Anpressdruck kann sich bei Topspeed die Radlast und damit die Aufstandsfläche der im Normalzustand 310 mm breiten Michelin-Reifen sogar verdoppeln. • Es werden vier Sorten Reifen gefahren: profillose Slicks für trockene Strecke, ein ebenfalls profilloser Hybrid-Reifen mit weicherer Lauffläche für gemischte Bedingungen, „Wet“ und „Full Wet“ für starken oder extremen Regen. Der „Full Wet“-Reifen kann bis zu 120 Liter Wasser pro Sekunde verdrängen. • Der Porsche 919 Hybrid wurde im Entwicklungszentrum der Porsche AG in Weissach konstruiert und gebaut. Dort arbeiten 230 Teammitglieder.

TV: Das Sechsstundenrennen startet am Samstag, 19. September, um 17:00 Uhr Ortszeit (Sonntag 00:00 Uhr MESZ). Der TV-Sender Eurosport überträgt das gesamte Rennen sowie die Siegerehrung live. Zeitplan LMP1: Donnerstag, 17. September: 14:45 – 16:15 Freies Training 17:45 – 18:00 FIA-WEC-Pressekonferenz 20:00 – 21:30 Freies Training Freitag, 18. September: 10:30 – 11:30 Freies Training 13:30 – 14:00 Porsche LMP1 Meet the Team für Medien 18:15 – 18:35 Qualifying LMP1 & LMP2 18:45 – 19:00 FIA-WEC-Pressekonferenz 19:15 – 19:30 FIA-WEC-Fahrer „Mixed Zone“ im Foyer des Pressezentrums Samstag, 19. September: 17:00 – 23:00 Rennen 23:15 – 23:30 FIA-WEC-Pressekonferenz

Pressemitteilung Porsche

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