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Wetterchaos in Imola verhindert Aufholjagd von Race Performance

Car #34 / RACE PERFORMANCE / CHE / Oreca 03R - Judd / Nicolas Leutwiler (CHE) / James Winslow (GBR) / Franck Mailleux (FRA) - ELMS 4 Hours of Imola - Autodromo Enzo e Dino Ferrari - Imola - ItalyIn erster Linie galt das 4-Stunden-Rennen von Imola, der zweite Lauf der diesjährigen ELMS, für das Team Race Performance aus der Schweiz ja sowieso als Vorbereitung auf den großen Saisonhöhepunkt, die 24 Stunden von Le Mans, am 18. und 19. Juni. Trotzdem hatte man sich doch ein wenig mehr erhofft als Platz neun in der LMP2-Kategorie und Platz 14 in der LPM3. Doch gerade, als beide Autos auf dem Weg waren, noch ein Stück weiter nach vorne zu fahren, spielte das Wetter nicht mehr mit: Es begann in Strömen zu regnen, so dass die Rennleitung eine Stunde vor Schluss zunächst „Full-Course-Yellow“ anordnete, dann sogar unter Safety-Car zu Ende fahren ließ, obwohl die Bedingungen doch wieder etwas besser wurden. Eine Entscheidung, mit der bei weitem nicht alle Fahrer einverstanden waren, sahen sie sich doch um ihre Chance gebracht, noch um bessere Platzierungen kämpfen zu können.

Race Performance MOMO Megatron Oreca 03 Judd – #34 LMP2:

Der Brite James Winslow fuhr diesmal den Start – und dann sogar gleich einen Doppelstint: „Im ersten Stint war es schwierig im Verkehr, im zweiten wurde das Auto dann gegen Ende immer besser, da waren wir dann das zweit- oder drittschnellste Auto auf der Strecke. Es wäre schön, diesen Speed auch von Anfang des Wochenendes an gehabt zu haben“, meinte er, „aber er kam erst so richtig im Laufe des Rennens“. Für Shinji Nakano war es dann natürlich ein bisschen blöd, am Ende wegen des heftigen Regens eine Stunde lang nur langsam unter FCY und hinter dem SC fahren zu müssen und nichts mehr gutmachen zu können. Der neunte Platz ist insgesamt ein wenig enttäuschend. Wir hatten im Rennen die Pace, um Fünfter zu werden. Aber ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf Le Mans.“

Niki Leutwiler übernahm dann das Auto von seinem Teamkollegen: „James hat einen guten Job in seinen zwei Stints gemacht, dann bin ich gefahren. Es ging gut los, ich bin zum ersten Mal an diesem Wochenende in einen richtig guten Rhythmus reingekommen“, sagte der Schweizer, der dann aber eine gewaltige Schrecksekunde überstehen musste: „Da hat mich doch auf der Geraden dieser weiße GT-Ferrari angeschoben und damit einen 180-Grad-Highspeed-Dreher von mir provoziert. Das war eine Erfahrung der dritten Art, die braucht man nicht so oft. Ich bin zum Glück nirgends angeschlagen, konnte gleich weiterfahren, aber die Reifen waren natürlich hinüber.“  Trotzdem versuchte er, mit diesem Satz noch weiter zu fahren, ehe der Regen einsetzte, „was ich auch geschafft habe, auch wenn ich natürlich nicht mehr ganz so attackieren konnte. Als ich dann bei dem immer stärker werdenden Regen reinkommen und an Shinji übergeben wollte, ist mir das Auto komplett aufgeschwommen und ich habe mich noch mal gedreht, aber zum Glück konnte ich es wieder einfangen und bin noch in die Box gekommen, so dass es keinen großen Unterschied gemacht hat und wir in diesem verrückten Rennen unsere Position halten konnten. Es war für uns ein etwas gemischtes Wochenende, aber wir haben als gesamtes Team wieder sehr viel gelernt.“ Grundsätzlich sei man in Imola von der Technik her ein wenig im Nachteil gewesen: „Wir hatten etwas Mühe, auf Speed zu kommen. Das liegt aber auch daran, dass es halt doch viele neuere und moderne Autos im Feld gibt. Der Judd-Motor hat uns hier auch nicht geholfen, das Drehmoment reicht nicht aus, um den Nissan zu bekämpfen.“

Ex-Formel-1-Pilot Shinji Nakano hatte bei seinem ersten Einsatz für Race Performance in der ELMS nur wenig Chancen, sein Können unter Beweis zu stellen: „Leider hatten wir das schlechte Wetter am Ende, so dass ich nicht mehr viel machen konnte“, ärgerte sich der Japaner. „Das Auto wurde im Rennen im Vergleich zum Qualifying viel besser, wir hätten schon noch weiter vorne landen können, aber das hat leider der Regen verhindert. Auf jeden Fall haben wir in diesem Rennen sehr viel gelernt, vor allem für Le Mans, worauf ich mich schon sehr freue. Danke ans Team und meine Teamkollegen, es war ein auf jeden Fall trotzdem ein gutes Wochenende.

Race Performance MOMO Megatron Ligier #8 LMP3

d79bdbd5cfb-o7c6xq2Dem Belgier Bert Longin gelang es, nach nicht ganz optimal verlaufenem Qualifying zunächst auf Platz zwölf in der Klassenwertung nach vorne zu fahren, ehe dann ein Ausrutscher von Marcello Marateotto, der im Kiesbett endete, doch einen größeren Zeitverlust brachte – und dann auch noch die Strategie nicht wirklich hilfreich war: „Leider ist es hier in Imola für uns nicht so gut gelaufen“, war der Italo-Schweizer dann auch enttäuscht.  „Wir haben den taktischen Fehler gemacht, mit mir einen Double Stint zu fahren, und haben mit diesen drei Stunden auf dem gleichen Reifensatz dem Reifen zu viel zugemutet. Der Reifen hat zu stark abgebaut, das hat zu Drehern und Rundenverlust geführt, so sind wir halt gelandet, wo wir sind.“  Doch unterkriegen lässt er sich deshalb nicht: „Wegstecken, daraus lernen, das nächste Mal besser machen“, lautet die Devise.

Youngster Giorgio Maggi ereilte dann das gleiche Schicksal wie Nakano in der LMP2: Als letzter der drei Fahrer im Einsatz, bekam er fast nur noch die Regenphase hinter dem Safety-Car ab: „Das erste Training war ganz gut, das zweite auch, wir kamen immer näher an die Spitze ran, hatten auch ein recht gutes Set-up“, meinte er über sein Wochenende. „Mit dem Qualifying war ich nicht so zufrieden, das Auto war zwar gut, aber ich habe zu wenig Abstand zum Vordermann gelassen, konnte so nur eine Runde richtig pushen. Und das Rennen – na ja, von Rennen kann man da ja bei mir eigentlich nicht wirklich sprechen…“

Race Performance Teammanager Michel Frey zog eine durchwachsene Bilanz: „Es war ein schwieriges Wochenende für beide Autos, im LMP3 waren wir im freien Training definitiv näher am Mittelfeld dran, im Qualifying lief es etwa wie erwartet, im Rennen waren wir dann eigentlich wieder näher an der Spitze dran. Bert ist einen guten Stint gefahren, Marcello hat auch mit guten Rundenzeiten angefangen, danach leider ein, zwei Ausrutscher gehabt. Dann hat das Team zusammen mit den Fahrern einen Strategiewechsel vollzogen, der leider nicht funktioniert hat.“

Auch in der LMP2 sei eben nicht alles nach Plan gelaufen: „Das Training war noch ein bisschen enttäuschend, im Qualifying haben wir die geplanten Zeiten weitgehend erreicht. Wir mussten aber feststellen, dass doch noch etwas Abstand zur Spitze herrscht, was wir hier in Imola nicht zuletzt auch ein wenig dem Material zuschreiben. Im Rennen haben wir von Winslow und Leutwiler sehr konkurrenzfähige Stints gesehen, am Schluss hätten wir uns unter gemischten Regenbedingungen noch etwas ausgerechnet, dachten, dass Shinji Nakano noch etwas nach vorne fahren könnte, aber leider hat die Rennleitung dann beschlossen, das Safety-Car eine halbe Stunde lang draußen zu lassen und uns so jeglicher Möglichkeiten beraubt. “Aber auch wenn das sicher nicht das Ergebnis gewesen sei, das man sich erhofft habe, wir wissen, woran wir für Le Mans arbeiten müssen. Und vor allem als Vorbereitung für die 24 Stunden war dieses Rennen ja auch gedacht.“ Pressemitteilung Race Performance – Wolfgang Koepp

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