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Tempojagd eröffnet – in Polen beginnen die Vollgas-Festspiele der Rallye-WM

Rally Poland 2015Von „Play“ auf „Fast-Forward“: Volkswagen geht in der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) bei den Tempo-Rallyes in Polen und Finnland als Favorit an den Start. Die Rallye Polen (30.06.–03.07.2016) bildet den Auftakt zu den Vollgas-Festivals und gehört neben der Rallye Finnland zu den einzigen Veranstaltungen, bei denen teilweise ein Durchschnittstempo oberhalb der 120-km/h-Marke erreicht wird. Fünf dieser Tempo-Rallyes – drei in Finnland, zwei in Polen – hat der Polo R WRC mit Sébastien Ogier/Julien Ingrassia (F/F), Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila (FIN/FIN) sowie Andreas Mikkelsen (N), der mit seinem Beifahrer Anders Jæger (N) antritt, absolviert. Fünfmal ging die Krone nach Wolfsburg. Bei der 2016er-Ausgabe der Rallye Polen stehen 306,10 Kilometer gegen die Uhr, verteilt auf 21 Wertungsprüfungen, auf dem Programm. „Nach einer der langsamsten jetzt die beiden mit Abstand schnellsten Rallyes – in der Weltmeisterschaft gilt es jetzt, einen Schalter umzulegen“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „In Polen und Finnland ist absolute fahrerische Präzision und volle Konzentration gefragt. Hier machen Sekundenbruchteile am Ende den Unterschied. Dass unsere Fahrer damit gut umgehen können, haben sie in den vergangenen beiden Jahren gezeigt. Wir haben als Team aber nur dann die Chance auf Erfolg, wenn wir absolut fehlerfrei bleiben. Das ist uns bewusst und jeder in der Truppe weiß, was zu tun ist.“ Route für Rekorde: von Wieliczky, Goldap und der Mikołajki Arena Sie markiert bis heute die schnellste Wertungsprüfung, die je mit einem Polo R WRC absolviert wurde: „Wieliczky“, 2014 auf ihrem zweiten Durchgang von Andreas Mikkelsen mit 136,88 km/h Durchschnittstempo bezwungen. 2016 steht sie zum dritten Mal in Folge im Programm der Rallye Polen, allerdings in einer anderen Variante. Bei der zweitältesten Rallye der Welt stehen zudem mit „Swietajno“, „Stańczyki“, „Babki“ und „Baranowo“ vier weitere Prüfungen an, auf denen das Durchschnittstempo jenseits der 120-km/h-Marke liegt. Allerdings: Nur zwei Prüfungen blieben in diesem Jahr im Verglich zum Vorjahr unverändert – Gołdap und die Zuschauerprüfung „Mikołajki Arena“. Re-Match für 2014 und 2015: Neuauflage des Duells Ogier vs. Mikkelsen 2014 und 2015 hielt dieses Duell die Fans der Rallye Polen in Atem: Weltmeister Sébastien Ogier gegen Herausforderer Andreas Mikkelsen. Beiden Volkswagen Fahrern liegen schnelle Wertungsprüfungen wie jene in Polen, und so entwickelte sich in den vergangenen beiden Jahren stets ein packendes Duell um die Spitze. Doch am Ende siegte jeweils knapp der Champion. Vieles spricht auch 2016 für ein Duell auf Augenhöhe – als WM-Führende und WM-Drittplatzierte sind Ogier und Mikkelsen die bestplatzierten Titelkandidaten von Volkswagen. In Finnland ein Ass, in Polen ohne Fortune – Jari-Matti Latvala sucht den Befreiungsschlag In anderen Sportarten nennt man es einen Tempo-Gegenstoß, und auch in der Rallye-WM beschreibt dieser Ausdruck die Ambitionen von Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila ziemlich gut. Denn das finnische Duo ist bei Tempo-Rallyes eine Macht. Drei Siege – mehr hat keines der aktuellen Rallye-WM-Duos bei der Rallye Finnland vorzuweisen. In Polen allerdings blieben Latvala und Anttila bisher ohne Fortune. 2009 mussten sie kurz vor dem Zielstrich aufgeben, 2014 endete ihre Aufholjagd auf Platz fünf, 2015 folgte ein Ausrutscher auf der Powerstage und ebenfalls „nur“ der fünfte Rang. 2016 folgt der vierte Anlauf, das erste Podiumsresultat in Masuren klarzumachen. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht: Als Sechste geht das Duo auf die Rallye-Route und hat damit eine gute Startposition, um die durchwachsene erste Saisonhälfte mit einem Top-Resultat versöhnlich zu beenden. Ehre und Bürde: Die Weltmeister eröffnen die Route seit März 2014 Die größte Bürde in dieser Hinsicht haben die Weltmeister Sébastien Ogier/Julien Ingrassia zu tragen, die als WM-Führende erneut die Route eröffnen dürfen. In Polen schlägt sich dieser Startnachteil bei Schotter-Rallyes allerdings nicht so stark nieder wie zuletzt im pudrig-weichen Sand der Rallye Italien. Im Jahr 2016 hatten Ogier/Ingrassia trotz fehlerfreier Leistungen bisher nicht die Chance, eine Schotter-Rallye für sich zu entscheiden. Sie landeten bei den Rallyes in Mexiko, Argentinien, Portugal und Italien allerdings dank eines jeweils großen fahrerischen Kraftakts auf dem Podium und sind damit das einzige Duo, dem es 2016 gelang, stets unter die Top Drei zu fahren. Ogier/Ingrassia führen die Rallye-WM seit März 2014 durchgehend an und eröffnen die Route nun zum 29. Mal in Folge. Stimmen vor der Rallye Polen Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1 „Die Rallye Polen ist definitiv ein Event, auf das ich mich jedes Jahr riesig freue. Es erwartet uns eine Hochgeschwindigkeits-Rallye, die vergleichbar ist mit der in Finnland. Ich mag schnelle Strecken besonders, denn sie kommen meinem Fahrstil sehr entgegen. Ich verbinde mit Polen nur Positives, denn wir waren dort in den vergangenen beiden Jahren siegreich. Dort erwartet uns im Vergleich zur Rallye Italien ein komplett anderer Schotter-Typ, der für unser Material nicht ganz so fordernd sein wird. In der Rallye-Weltmeisterschaft läuft es derzeit sehr gut für Julien und mich. Auch wenn der letzte Sieg vier Rallyes zurückliegt, wir haben unsere Führung in der Meisterschaft zuletzt stetig ausgebaut. Deswegen fahre ich selbstbewusst nach Polen. Und auch meine neue private Situation gibt mir zusätzlich Kraft. Ich hatte es mir schon wunderschön vorgestellt, Vater zu sein, aber dass es so überwältigend sein würde – das hätte ich nicht gedacht.“ Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2 „Die Rallye Polen erinnert mich ein wenig an die in Finnland – mit dem Unterschied, dass wir in Polen mehr durch offenes Gelände und Felder fahren, zudem ist der Untergrund etwas weicher. Von der Geschwindigkeit sind sich die beiden Rallyes aber sehr ähnlich, beide sind die schnellsten im gesamten Kalender. Auf schnellen Strecken fühle ich mich normalerweise wohler, das kommt meinem Fahrstil entgegen. Ich denke, durch die vielen schnellen Passagen ist der Vorteil einer höheren Startnummer geringer als bei anderen Rallyes, da die Traktion nicht so entscheidend ist. In den vergangenen beiden Jahren hatte ich zu Beginn der Rallye Polen Probleme, die richtige Geschwindigkeit zu finden. Das will ich dieses Mal verbessern, denn bislang fehlt mir in Polen noch eine Podiumsplatzierung. Der zweite Platz in Italien gibt mir neues Selbstvertrauen. Ich will mich in der Fahrer-WM nun weiter nach vorn arbeiten, aber die Konkurrenz ist natürlich sehr groß.“ Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9 „Die Wertungsprüfungen bei der Rallye Polen sind sehr schnell und flüssig zu fahren – das mag ich und das kommt mir entgegen. Um bei den schnellen Abschnitten das Maximum herausholen zu können, brauchst du ein gut ausbalanciertes Auto und viel Vertrauen. Einige Wertungsprüfungen sind ähnlich wie im vergangenen Jahr. Da konnten Anders und ich bei der Vorbereitung auf die Videos von 2015 zurückgreifen. Durch den Test in Polen haben wir zusätzliche Eindrücke gewonnen, damit wir optimal vorbereitet sind. In den vergangenen beiden Jahren bin ich in Polen zweimal Zweiter geworden. Anders und ich gehen als Dritte auf die Strecke. Ich hoffe trotzdem, dass wir um Spitzenpositionen kämpfen können. Mein Ziel ist es, den zweiten Platz in der Gesamtwertung zurückzuerobern. Außerdem wollen wir versuchen, die Lücke zu Sébastien Ogier zu schließen. Das wird alles andere als einfach, aber wir geben unser Bestes und wollen mit möglichst vielen Punkten von der Rallye Polen abreisen.“ Drei weitere Fragen an … Andreas Mikkelsen Andreas, du bist mit deinem Beifahrer Anders Jæger beim Salomon Zugspitz Ultratrail 82 von den 101,6 Kilometern über die Ultra-Distanz gelaufen. Wie geht es dir, kannst du inzwischen deine Beine wieder bewegen? Andreas Mikkelsen (lacht): „Ja, es ist schon viel besser geworden und ich kann wieder normal laufen. Es war eine großartige Erfahrung, auch wenn es bei den Wetterbedingungen nicht einfach war. Ich bin vorher – im Gegensatz zu Anders – nicht so viele längere Distanzen gelaufen, deshalb war die Vorbereitung auf einen solchen Lauf nicht genug. Ich habe es als Herausforderung gesehen. Nach Kilometer 70 gab es einen Punkt, an dem wir gemerkt haben: Das könnte schwierig werden. Meine Knie und Beine taten weh, das wurde mit der Zeit immer schlimmer. Als wir die Information bekommen haben, dass es nach dem letzten Berg auf den finalen zehn Kilometern abwärts gehen würde und es dort sehr matschig und rutschig sei, haben wir entschieden aufzuhören. Wir hatten keine Kraft mehr und es war einfach zu gefährlich. Das war das Vernünftigste – wir wollten uns schließlich nicht verletzen.“ Wie wichtig ist es, als Rallye-Fahrer fit zu sein und auch mal solche Herausforderungen in sein Trainingsprogramm zu integrieren? Mikkelsen: „Es ist allgemein wichtig für einen Rallye-Fahrer, fit zu sein. Die Tage im World Rally Car sind lang, dazu ist es meist sehr warm, da ist eine gute Kondition die Grundlage für den Erfolg. Der Schlüssel ist die Konzentration und dass man zu 100 Prozent auf den Punkt fokussiert ist. Der Ultra-Trail-Marathon war in dieser Hinsicht eine optimale Vorbereitung: Die Bedingungen waren extrem, es war kalt, hat geregnet und wir mussten somit bei jedem einzelnen Schritt hoch konzentriert sein. Es war also gleichzeitig ein gutes Mentaltraining. Ich spiele gern und viel Squash. Auch da kommt es auf eine schnelle Reaktionszeit an, was mir bei den Rallyes am Steuer hilft.“ Du hast mit Anders in einer Wohngemeinschaft gelebt, ihr fahrt zusammen in der Rallye-Weltmeisterschaft und lauft gemeinsam zwei Marathon-Distanzen am Stück – was kommt als Nächstes? Mikkelsen: „Anders und ich haben bereits viel zusammen gemacht und erlebt. Wir lieben beide Herausforderungen und ich bin mir sicher, dass wir demnächst mit einer anderen verrückten Idee um die Ecke kommen. Wartet es einfach ab.“ (lacht)

Pressemitteilung Volkswagen Motorsport

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