Patric Niederhauser absolvierte am vergangenen Wochenende vor mehr als 16.000 Zuschauern am Red Bull Ring die Saisonrennen fünf und sechs des ADAC GT Masters 2019. Gemeinsam mit HCB-Rutronik Racing-Teamkollege Kelvin van der Linde knüpfte er an die Erfolge der ersten vier Rennen an. Die Bilanz zur Sommerpause: In jedem der sechs Rennen landete das Duo unter den Top-4 und feierte dabei einen Sieg. In der Meisterschaft führen Niederhauser und van der Linde mit exakt 100 Punkten auf dem Konto.
Für das Samstagsrennen auf dem Red Bull Ring sicherte Niederhauser mit Platz zwei eine sehr gute Ausgangsposition. Mit Rang vier verpassten er und van der Linde das Podium nur knapp und waren dabei das beste Audi-Duo im Feld. Im Sonntagsrennen pilotierten sie den R8 LMS GT3 von Startplatz acht auf Position drei und damit aufs Podium.
Neben den Highlights auf der Strecke, hatte Niederhauser auch ein besonderes Erlebnis abseits der Rennaction. Am Freitag trat er im Fahrerlager gegen Sebastian Asch und Max Hofer im Eisstockschießen an – und gewann.
Seinen nächsten Renneinsatz hat Niederhauser vom 28. bis 30. Juni bei der vierten Saisonstation der GT4 European Series in Misano. Im ADAC GT Masters geht es erst vom 09. bis 11. August in Zandvoort weiter.
Du hast die Pole Position im Qualifying am Samstag nur knapp verpasst… « Ja, aber Platz zwei ist fast wie eine Pole auf einer anderen Strecke, weil sie für den Audi ein schwieriges Pflaster ist. Es war ein super Qualifying. Das Auto hat sich mega angefühlt. Es ist alles perfekt aufgegangen. Ich habe eine super Runde erwischt. In den bisherigen Qualifyings war ich einmal Erster, einmal Zweiter und einmal Dritter – so einen Schnitt hätte ich nie erwartet. »
Wie ist es dir im Samstagsrennen in deinem Stint ergangen? « Ich wusste, dass die erste Rennrunde schwierig wird, vor allem mit zwei Corvettes und lauter Porsche in meiner Nähe. Der Start ist mir leider nicht gut gelungen und ich bin zurückgefallen. Ich habe dann aber meinen Vordermann unter Druck gesetzt, obwohl uns selbst im Vergleich zu den anderen Audis Topspeed gefehlt hat. Dafür waren wir in den Kurven schneller. Während ich an meinen Vordermann rangefahren bin, hat ein Konkurrent zu mir aufgeschlossen. Ich musste mich also verteidigen. Dadurch konnte sich mein Vordermann absetzen. Nichtsdestotrotz bin ich im Rennen mit dem Auto sehr zufrieden gewesen und Kelvin hat es nach dem Fahrerwechsel top umgesetzt. »
Du sprichst den Fahrerwechsel an – bei der Ausfahrt wurde es ja eng… « Es war eine gute Entscheidung von Kelvin, so spitz loszufahren. Er hat dadurch eine Position gutgemacht. Es ist allerdings schon eng geworden. Der Konkurrent ist etwas zu spät losgefahren und konnte unser Auto wohl auch nicht sehen. Es gab eine kleine Berührung. Es tut mir leid, dass sie eine Durchfahrtsstrafe bekommen haben, aber so sind nun einmal die Regeln. Es hat Vorteile, wenn man eine Box am Anfang der Boxengasse hat, denn das Auto in der Fast Lane hat Vorrang. »
Im Sonntagsrennen ist dir ein starkes Überholmanöver gelungen. Wie kam es dazu? « Kelvin hat uns im Qualifying eine gute Ausgangslage gesichert. Wenn er startet, weiß ich, dass es um mehrere Positionen nach vorne geht. Er hat einen Mega-Job gemacht und mir das Auto in den Top-5 übergeben. Wir hatten einen guten Boxenstopp, es hat alles funktioniert und ich bin direkt hinter der Corvette wieder auf die Strecke gekommen. Ich hatte die Pace, um sie unter Druck zu setzen. Ich habe mir eine Strategie zurechtgelegt, weil es nicht einfach ist, an der Corvette mit ihrem Topspeed-Vorteil vorbeizukommen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich zwei Möglichkeiten habe: entweder treibe ich meinen Konkurrenten über die Track Limits oder ich warte bis er einen Fehler macht. Beides ist eingetreten. In Kurve sechs hat er einen kleinen Fehler gemacht, während ich sie mega erwischt habe. So konnte ich innen daneben fahren und an ihm vorbeiziehen. Ich musste mich verteidigen, aber dann hat er eine Strafe bekommen und ich konnte aufatmen. »
Wenn dir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass du in den ersten sechs Saisonrennen jeweils unter die Top-4 fährst, wie hättest du reagiert? « Ich hätte gesagt, dass er nicht alle Tassen im Schrank hat. Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen komplett übertroffen. Ich wusste von Anfang an, dass es ein gutes Jahr werden kann, aber dass es so gut läuft, hätte ich mir nicht erträumen lassen. Wir hatten kein Pech, es lief sicherlich alles immer für uns. Nach Jahren der ständigen Rückschläge läuft jetzt bei jedem Wochenende alles wie am Schnürchen. »
Wie verbringst du die Sommerpause? « Ich bin im Juni noch viel unterwegs und nur vier Tage zu Hause. Im Juli wird es dann etwas lockerer sein. Ich habe einen Urlaub geplant, um mal ein bisschen runterzukommen. Ich freue mich schon auf die GT4-Rennen in Misano. Es ist eine gute Strecke für den KTM. Wir wollen in der Meisterschaft aufholen, deshalb dürfen wir keine Fehler machen und müssen viele Punkte holen. Ich möchte in Misano um den Sieg fahren. »
Pressemitteilung Patric Niederhauser
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