Macau erwies sich als perfekte Strecke für den Audi RS 3 LMS: Trotz eines Kompensationsgewichts von 60 Kilogramm war der TCR-Tourenwagen auf dem Stadtkurs voll in seinem Element. Im ersten von drei Rennen stürmte Jean-Karl Vernay von der vierten Startposition an die Spitze, indem er die gute Aerodynamik des seriennahen Modells für Überholvorgänge auf der langen Geraden nutzte. Der Franzose aus dem Audi Sport Leopard Lukoil Team feierte mit einer halben Sekunde Vorsprung bereits seinen vierten Saisonsieg. Das zweite Rennen war ebenso spannend. Frédéric Vervisch hatte bereits sechs Mal in dieser Saison auf dem Podium gestanden, beim Finale gelang ihm dann mit dem Audi Sport Team Comtoyou im zweiten Rennen der Durchbruch. Von Startplatz drei kämpfte er sich bis an die Spitze vor und gewann mit 1,7 Sekunden Vorsprung. In der Debütsaison der FIA WTCR hat Audi eine sehenswerte Bilanz vorzuweisen: Bei zehn Veranstaltungen hat der Audi RS 3 LMS 17 Podiumsplätze eingefahren, darunter sechs Siege. Jeder der drei Audi Sport-Piloten Jean-Karl Vernay, Frédéric Vervisch und Gordon Shedden hat mindestens einmal gewonnen, Vernay erreichte als bester Fahrer eines Audi RS 3 LMS am Ende Tabellenrang fünf. Mit Filipe Souza im ersten Rennen in Macau sowie Kevin Tse im zweiten und im dritten Rennen war jeweils ein Audi bester „Wild Card“-Gaststarter beim Finale.
„Herzlichen Glückwunsch an Jean-Karl, Frédéric und an unsere WTCR-Teams zum starken Auftritt in Macau“, sagte Chris Reinke, Leiter Audi Sport customer racing. „Die FIA WTCR war mit sieben Marken und vielen sehr erfahrenen Piloten hart umkämpft. Dass auch jeder unserer permanent eingeschriebenen Privatiers Nathanaël Berthon, Denis Dupont und Aurélien Panis im Lauf der Saison regelmäßig Punkte eingefahren hat, unterstreicht die Qualitäten von Fahrer, Team und Rennwagen.“
Schwerer tat sich Audi bei der doppelten Herausforderung in Macau mit dem Audi R8 LMS im FIA GT World Cup. Der Versuch, nach vier Siegen seit 2011 und einem zweiten Platz im Vorjahr erneut auf das Podium zu fahren, schlug fehl. Weder Robin Frijns und Dries Vanthoor vom Audi Sport Team WRT Speedstar noch Christopher Haase vom Audi Sport Team Rutronik konnten an ihre bisherigen Saisonerfolge anknüpfen. Jedem von ihnen war 2018 ein großer internationaler Langstreckensieg mit dem Audi R8 LMS gelungen. Bereits im Qualifying in Macau zeigte sich mit den Plätzen sieben bis neun für Frijns, Haase und Vanthoor, wie schwierig ihre Aufgabe werden würde. Auf dem engen, 6,12 Kilometer langen Stadtkurs bot sich nahezu keine Überholmöglichkeit. Im Qualifikationsrennen erreichte das Trio das Ziel auf den Plätzen sechs bis acht. Tags darauf beendete Frijns den abschließenden Lauf auf Rang fünf vor Christopher Haase, Dries Vanthoor erreichte Rang acht. Audi blickt dennoch auf eine gute Saisonbilanz des GT3-Sportwagens zurück, den im nächsten Jahr eine neue Evolutionsstufe ablöst: Zwölf Fahrer-Gesamttitel haben Piloten in aller Welt mit dem GT3-Sportwagen in diesem Jahr bisher eingefahren, hinzu kommen 17 Wertungssiege in weiteren Klassen.