TOYOTA GAZOO Racing dominierte die 6 Stunden von Schanghai auf dem Weg zum vierten Saisonsieg beim vorletzten Lauf zur FIA Langstrecken Weltmeisterschaft (WEC) 2017 – trotz eines frustrierenden Zwischenfalls.
Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima errangen mit über einer Runde Vorsprung auf den nächsten Verfolger auf dem TS050 HYBRID mit der Startnummer 8 für TOYOTA den insgesamt dritten Sieg beim WM-Lauf in Schanghai.
Die Freude über diesen Triumph wurde dadurch etwas gedämpft, dass Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López wohl einen weiteren TOYOTA-Doppelsieg komplettiert hätten, wäre nicht eine Kollision gegen Ende des Rennens geschehen, die das Trio auf den vierten Platz zurückwarf.
Mit dem heutigen vierten Saisonsieg zog TOYOTA vor dem Saisonfinale am 18. November in Bahrain an Gesamtsiegen mit Porsche gleich. Der WM-Kampf jedoch endete heute mit dem vorzeitige Titelgewinn von Porsche und dem Fahrertrio Timo Bernhard, Earl Bamber und Brendon Hartley.
José hatte mit der Nummer 7 am Start die Pole perfekt in eine Führung umgesetzt, während Sébastien zunächst eine Position verlor, sich anschließend aber an beiden Porsche vorbeikämpfte. Mit 26 Fahrzeugen am Start geriet der Überrundungsverkehr schon bald zur Herausforderung und schon nach einer halben Stunde Renndauer kollidierte der Führende mit dem LMP2-Wagen #26, was die #7 um 8 Sekunden und auf den dritten Platz zurückwarf.
José kämpfte sich aber zurück in die Führung und übergab nach der ersten Stunde die #7 an Kamui, der dann weiter vor der #8 – jetzt mit Anthony am Steuer – das Rennen anführte. Beide hatten bereits einen gewaltigen Vorsprung auf den Porsche #2, dessen Schwesterauto lag sogar schon eine Runde zurück.
Mit seinen frischen Reifen konnte Anthony Druck auf Kamui ausüben, den Teamkollegen schließlich überholen und sich mit einer Sequenz von schnellen Rundenzeiten an der Spitze absetzen. Als eine Gelbphase das Feld einbremste, bogen beide TS050 HYBRID zum Tankstopp ab. An der #7 wurden dazu zwei Reifen gewechselt und Mike übernahm das Cockpit.
Die beiden TS050 HYBRID führten die Wertung über die Rennhälfte hinaus unwiderstehlich an, erwiesen sich als konstant schneller als ihre Verfolger. Nachdem Kazuki sogar den drittplatzierten Porsche #2 etwa zwei Stunden vor Rennende überrundet hatte, nahmen beide Fahrer etwas Tempo heraus, um keine unnötigen Risiken einzugehen.
Mit knapp einer Stunde verbleibender Renndauer kamen beide Autos zu einem letzten Routinestopp an die Box, Sébastien fasste mit der #8 ein letztes Mal neue Reifen aus, während José lediglich nachtanken ließ. Die kürzere Standzeit spülte somit die #7 wieder an die Spitze. Doch eine Kollision mit dem Porsche #91 hatte eine 13-minütige Reparatur an den Boxen zur Folge.
Zwar konnten die Mechaniker mit ihrem flinken Einsatz den Schaden an der linken Wagenfront beheben und das Auto vor dem Fallen der Zielflagge wieder auf die Piste schicken, mehr als der vierte Platz war so aber nicht mehr möglich. Sébastien sah zwar die Zielflagge als Sieger, doch bei einem klar erwarteten Doppelsieg fiel die Freude über den souveränen aber einsamen Erfolg der #8 etwas gedämpft aus.
Hisatake Murata, Team President: „Unseren vierten Saisonsieg zu erringen ist ein ganz spezielles Erlebnis. Gut gemacht, sage ich allen im Team für ihre großartige Arbeit über das gesamte Wochenende hinweg. Wir waren Schnellste in jedem der drei freien Trainings, wir eroberten die Pole Position und errangen nun auch den Sieg. Ich denke, wir hätten den Doppelsieg verdient und es war daher schade, dass wir gegen Rennende so viel Zeit nach der Berührung mit einem überrundeten Auto verloren. Meinen Glückwunsch an Porsche zum Gewinn des WM-Titels in Fahrer- und Herstellerwertung. Wir werden beim Finallauf noch einmal angreifen und wollen die Saison mit einem weiteren Sieg abschließen.”
TS050 HYBRID #7 (Mike Conway, Kamui Kobayashi, José María López) Rennergebnis: P4, 188 Runden, 7 Boxenstopps. Startplatz: Pole. Schnellste Runde: 1.46,033 Min.
Mike Conway (TS050 HYBRID #7): „Es war nicht einfach den Reifenverschleiß im Zaum zu halten, vor allem im zweiten Stint, doch wir schafften es. Leider verloren wir die Führung beide Male durch Zwischenfälle. Es hätte heute ein Doppelsieg und maximale Punkte für das Team werden sollen, doch letztlich kam es anders. Meinen Glückwunsch an die Teamkollegen, sie haben verdient gewonnen und das Lob gebührt ihnen.”
Kamui Kobayashi (TS050 HYBRID #7): „Es war ein sehr unglücklicher Rennverlauf für uns. Wir hatten ein gutes Auto zur Hand, nur die Reifen machten etwas Mühe. Trotzdem konnten wir um den Sieg kämpfen. Wir gaben nie auf, Pech war nur, dass uns die letzte Kollision auf P4 zurückwarf. In Bahrain werden wir noch einmal angreifen und hoffentlich besser abschneiden.”
José María López (TS050 HYBRID #7): „Bei meinem zweiten Stint hatte ich Mühe mit den Reifen. Dann hatte ich den Zwischenfall mit dem GT-Auto. Es war definitiv meine Schuld, aber es war auch nicht ohne in der Situation. Ich überholte auf der Kurveninnenseite, also etwas, dass man im Rennen genau so mehrfach macht und sonst nie Probleme aufwirft. Ich werde mir die Videoaufzeichnung anschauen, daraus lernen und es künftig besser machen.”
TS050 HYBRID #8 (Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima) Rennergebnis: Sieger, 195 Runden, 6 Boxenstopps. Startplatz: P3. Schnellste Runde: 1.45,892 Min.
Sébastien Buemi (TS050 HYBRID #8): „Ein grandioses Ergebnis für unser Auto. Wir hatten einen großes Duell mit unserem Schwesterauto und es ist bedauerlich, dass wir nicht zusammen den Doppelsieg einfahren konnten. Das Team hat großartige Arbeit geleistet, sich von wenig erfreulichen Rennergebnissen wieder an die Spitze zurück zu kämpfen und zwei Siege in Folge zu erringen. Ich hoffe wir können in Bahrain um den Sieg fahren und die Saison mit mehr Siegen als Porsche abschließen. Jetzt feiern wir aber erst einmal diesen Triumph, sicher mit etwas Vorfreude auf Bahrain.”
Anthony Davidson (TS050 HYBRID #8): „Schön mal einen Sieg feiern zu können, bei dem ich – im Gegensatz zu Fuji – auch tatsächlich zum fahren kam! Diesen Sieg kann ich also zurecht feiern. Das Auto war toll. Im Qualifying hatten wir im Vergleich zur #7 noch etwas Mühe, doch im Rennen hatten wir das bessere Auto. Ich möchte mich daher bei der Crew unseres Autos bedanken, wir hatten die bessere Strategie und die Boxenstopps waren stark. Das bot uns das Fundament für den Sieg.”
Kazuki Nakajima (TS050 HYBRID #8): „Besten Dank an das Team, dass sie uns so ein gutes Auto hingestellt haben, und auch an die Crew für die Boxenstopps. Meine Teamkollegen leisteten großartige Arbeit, ich aber litt am Steuer unter dem starken Verkehr und dem vielen Gummiabrieb auf der Strecke. Ich verlor dadurch etwa Zeit aber wir überstanden auch das und waren immer noch schnell genug, um mit einer Runde Vorsprung zu siegen. Ich bin happy mit dem Ergebnis und nun lautet das Ziel auch in Bahrain zu siegen.”
Ergebnis 6 Stunden von Schanghai:
1. | #8 | TOYOTA GAZOO Racing | 195 Runden |
2. | #2 | Porsche (Bernhard/Bamber/Hartley) | +1 Runde |
3. | #1 | Porsche (Jani/Lotterer/Tandy | +1 Runde |
4. | #7 | TOYOTA GAZOO Racing | +7 Runde |
5. | #31 | Rebellion (Canal/Prost/Senna) | +12 Runden |
6. | #36 | Alpine (Lapierre/Menezes/Negrao) | +12 Runden |
Press release Toyota Gazoo Racing
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