Beim Auftakt des Blancpain GT Series Endurance Cup in Monza (Italien) erlebte das Emil Frey Jaguar Team eine wahre Achterbahnfahrt. Nach konkurrenzstarken Rundenzeiten im freien Training und im Qualifying, konnte man die Performance der beiden GT3 Jaguar in den drei Stunden von Monza nicht in zufriedenstellende Resultate umwandeln. Nach einem turbulenten Rennen sahen beide Katzen die Ziellinie nicht.
Nach der andauernden Pechsträhne im Autodrome Nazionale Monza, setzte das Schweizer Team große Hoffnungen in das Eröffnungsrennen des Endurance Cup. Die harte Arbeit über den Winter zeigte sich bereits in den freien Trainingseinheiten und im Pre-Qualifying. Mit konkurrenzstarken Rundenzeiten konnte man mit den großen Teams mithalten. Jedoch wurde die gute Performance durch die BoP-Regelung gedämmt, denn beide GT3 Jaguar waren die zweitschwersten Rennautos im gesamten Feld von 54 Autos.
Mit den Positionen 17 (GT3 Jaguar #114) und 22 für den #14 GT3 Jaguar konnte man nicht die erhofften Startpositionen erreichen und setzte somit alles auf das lange Rennen und die Leistungsstärke der Katzen in den Long-Runs.
Bereits zur Anfahrt auf die erste Schikane ereignete sich ein schwerer Unfall mit mehreren Fahrzeugen, bei dem auch der #114 erheblichen Schaden auf der linken Fahrzeugseite davontrug. Die 30-minütige Unterbrechung nutzten die Mechaniker um den Schaden bestmöglich zu beheben. Trotzdem schaffte man es nicht ganz bis zum Neustart wieder auf die Strecke und verlor sechs Runden auf die Spitze.
Das Schwesterauto (#14) hatte mehr Glück und lag beim Neustart auf dem 22. Platz. Ortelli legte einen Zauberstint mit 12 Überholmanövern auf den Asphalt hin und überreichte den GT3 Jaguar #14 an 10. Position an Lorenz Frey. Frey zeigte einen starken Stint bis Albert Costa Balboa an der 12. Position das Fahrzeug übernahm. 45 Minuten vor Schluss ereignete sich dann ein technisches Problem, und Costa Balboa war gezwungen, den #14 Jaguar in der zweiten Schikane zu parken.
Das Schwesterauto ereilte nach dem Startunfall erneut viel Pech: 300 Meter nach Einfahrt in die Boxengasse, erlitt das Auto einen Reifenschaden vorne links. Marco Seefried verlor somit viel Zeit auf der langsamen Runde zurück an die Box. Nach dem Reifenwechsel stieg Teamkollege Jonathan Hirschi in den #114. Doch auch im folgenden Stint gab es erneut Probleme sowie einen Reifenschaden, und das Team musste auch den zweiten GT3 Jaguar frühzeitig aus dem Rennen nehmen.
„Angefangen hat es bereits im Qualifying, denn wir hätten viel weiter vorne stehen sollen und wir wurden sicherlich unter Wert geschlagen“, sagte Jürg Flach, Technischer Direktor Emil Frey Jaguar Racing. „Wir wussten, dass wir hier im Rennen etwas bewirken könnten, denn wir waren hier zweimal zum Testen und gerade in den Long-Runs konnten wir gute Rundenzeiten fahren, was wir ja auch heute im Rennen zeigten. Ich war überzeugt, dass wir uns von den Positionen im Zeittraining nach vorne arbeiten konnten. Doch dann hat der Startunfall unsere #114 stark beschädigt und die verlorenen Runden konnte man nicht mehr aufholen. Der #14 hatte dann zum Schluss auch noch ein technisches Problem im Motorenbereich.“
Einmal mehr hat das Team in Monza nicht die Ziellinie gesehen. Nach anfangs toller Leistungen und durchwegs konkurrenzstarker Speed, konnte das Team aus Safenwil nicht das verdiente Ergebnis einfahren.
Fahrerstimmen Emil Frey GT3 Jaguar #14
Stéphane Ortelli (MCO) „Ich konnte sehen, dass sich der grüne Lamborghini drehte und dachte mir schon, dass es ein großer Unfall werden könnte, also stoppte ich einfach das Auto. Wir haben dadurch sicherlich viele Positionen verloren, aber es war meine Entscheidung und wir hätten auch noch mehr verlieren können. Beim Neustart lagen wir am 22. Platz. In meinem Stint konnte ich 12 Autos überholen und es hat richtig Spaß gemacht. Wir erhielten ein tolles Feedback von den neuen Pirellis, die sehr konstant sind. Aber es hat sich vor allem unsere harte Arbeit über den Winter gezeigt. Der GT3 Jaguar war immer stark und wir haben seit dem letzten Jahr einen großen Schritt gemacht. Wir sind auch beim Boxenstopp besser geworden und dafür ein ganz großes Lob an die Mannschaft. Ich bin so stolz, dass wir nun in der Lage sind, gegen ganz große Teams anzutreten und mit ihnen um Positionen zu kämpfen. Das stimmt mich für die Zukunft sehr positiv.“
Lorenz Frey (CH) „Nach meinem Fahrerwechsel konnte ich die Pace von Stéphane gut halten und es hat alles am Fahrzeug funktioniert. Die Konditionen waren nicht sehr einfach, denn der Asphalt hatte nicht viel Gripp. Der zweite Boxenstopp war sehr gut und schnell und Albert konnte dann bis auf den achten Platz vorfahren. Er musste leider das Auto ausrollen lassen und hat es in der zweiten Schikane abgestellt. Somit sind wir, wie schon im letzten Jahr in Monza, in den Punkterängen kurz vor Schluss ausgeschieden. Es ist sehr, sehr schade, denn das Auto hat das Potenzial in die Top-10 fahren zu können. Jetzt müssen wir erstmal beide Fahrzeuge bis Silverstone wiederaufbereiten, gerade der #114 sieht ziemlich stark mitgenommen aus.“
Albert Costa Balboa (ESP) „Nach dem Rückstand beim Neustart hatten Stéphane und Lorenz wirklich tolle Stints und konnten sehr viel Boden gut machen. Die Leistung unterstrich die starke Performance, die der GT3 Jaguar im Stande ist zu zeigen. Als ich dann auf meinen und den letzten Stint ging, lief alles erstmal gut, doch dann verlor ich Leistung im Motorenbereich und es gab auch einen Alarm im Auto. Leider rollte ich dann langsam aus und stellte das Auto am Streckenrand an. Es ist ein wirklich sehr frustrierendes Ergebnis, denn wir hatten uns hier wirklich mehr erhofft nach den guten Testfahrten die wir hier im Winter hatten.“
Fahrerstimmen Emil Frey GT3 Jaguar #114
Marco Seefried (D) „Am Start hatte ich schon ein bisschen Zeit zum Reagieren. Ich hatte einfach für die vordere linke Ecke nicht mehr genügend Platz. Der Lamborghini war wohl noch auf dem Gas, denn als er auf die Strecke zurückkam, erwischte er mich nochmals hinten links. Die Jungs haben dann einen sensationellen Job gemacht, dass wir überhaupt noch mal auf die Strecke kamen. Danach war ich wirklich mit der Pace des Autos zufrieden. Das Auto war schwieriger zu fahren, da die Vorderachse sich zu stark bewegte und dadurch das Anfahren der Bremsschikanen nicht einfach war. Nichtsdestotrotz war die Balance gut und wir konnten die sechstbeste Rennrunde fahren. Mit dem zweiten Plattfuß hatten wir dann richtig Pech.“
Jonathan Hirschi (CH) „Die Steuerung war nach dem Unfall nicht mehr gerade. Wir hatten so einen guten Start in das Wochenende und das Ende war dann das Rennen. Wir sind nach dem zweiten Reifenschaden nicht mehr auf die Strecke, denn das Fahrzeug hatte einen zu großen Schaden, und es war eine kluge Entscheidung, das Rennen frühzeitig zu beenden. Das Team hat einen tollen Job über das gesamte Wochenende gemacht. Leider ist es das was es ist, und es ist sehr enttäuschend aber wir blicken zuversichtlich nach Silverstone.“
Christian Klien (A) „Es ist sehr ärgerlich, denn das Auto hat Potenzial für viel mehr. Wir konnten schon im Qualifying nicht das gesamte Potenzial ausschöpfen, weil wir einfach viel Verkehr hatten. Der GT3 Jaguar hätte in den Top-10 sein können und das zeigt einfach, dass sich die Arbeit, die das Team hineingesteckt hat, sich gelohnt hat. Der Rennstart war natürlich Pech, das ist einfach Racing und da kann man auch nichts machen. Danach war das Auto krumm und es ging einfach dann nur noch darum, ein paar Testrunden zu drehen. Schade, keine Rennpunkte aber wir haben eine tolle Performance gezeigt, und das lässt für den Rest der Saison hoffen.“
Pressemitteilung Emil Frey Racing, bilder : Blancpain GT series
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