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Die Le-Mans-Sieger kommen zum Nürburgring

M17_2781_fineDas Porsche LMP Team kommt als Le-Mans-Sieger und Tabellenführer in der Weltmeisterschaft zum Heimrennen auf dem Nürburgring am 16. Juli. „Etwas Schöneres gibt es kaum“, freut sich Fritz Enzinger, der Leiter LMP1. „Die 24 Stunden in Le Mans waren Langstreckensport mit allen Höhen und Tiefen. In der Eifel wollen wir ein blitzsauberes Sechsstundenrennen fahren und am liebsten auch hier nach 2015 und 2016 zum dritten Mal in Folge gewinnen. Unser neues Aerodynamik-Paket für hohen Abtrieb hat beim Test gut funktioniert. Jetzt geht der Kampf um die Verteidigung unserer Weltmeistertitel für Hersteller und Fahrer richtig los.“

Nach drei von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und doppelter Punktvergabe in Le Mans führt Porsche in der Herstellerwertung mit 111 Punkten vor Toyota (78,5). In der Fahrer-WM liegen die Le-Mans-Sieger Earl Bamber (NZ), Timo Bernhard (DE) und Brendon Hartley (NZ) mit 83 Punkten und einem Vorsprung von 17 Zählern auf das bestplatzierte Toyota-Trio an der Spitze. Der amtierende Weltmeister Neel Jani (CH) und seine Partner André Lotterer (DE) und Nick Tandy (GB) waren in Le Mans nach einer mehr als zehn Stunden währenden Führung ausgefallen und belegen derzeit mit 28 Punkten den fünften WM-Platz.

Das in vier Klassen eingeteilte WEC-Feld aus Prototypen und GT-Sportwagen zählt auf dem Nürburgring 29 Fahrzeuge. Der Start zum Sechsstundenrennen erfolgt am Sonntag um 13:00 Uhr. Es wird via Internet und TV weltweit übertragen.

Mehr Abtrieb für den Porsche 919 Hybrid Porsche hat sich mit dem zweiten der beiden per Reglement zugelassenen Aerodynamik-Pakete für die Saison 2017 Zeit gelassen. Zunächst lag der Fokus klar auf minimalem Luftwiderstand für den Hochgeschwindigkeitskurs von Le Mans. Ab dem vierten WM-Lauf produziert der Porsche 919 Hybrid nun dank seines neuen Karosseriekleides deutlich mehr Anpressdruck. Das sorgt vor allem für höhere Kurvengeschwindigkeiten.

Insgesamt erfuhr der Porsche 919 Hybrid für die WM 2017 Neuentwicklungen im Umfang von 60 bis 70 Prozent des Gesamtfahrzeugs. Das Antriebsprinzip des innovativen Hybrid-Rennwagens wurde beibehalten: Der 919 Hybrid entwickelt rund 900 PS (662 kW) Systemleistung aus einem kompakten Zweiliter-V4-Turbobenziner (knapp 500 PS/368 kW) in Kombination mit zwei verschiedenen Rückgewinnungssystemen – Bremsenergie von der Vorderachse und Abgasenergie. Während der Verbrenner die Hinterachse antreibt, wirkt beim Boosten ein E-Motor mit über 400 PS (294 kW) an der Vorderachse. Als Zwischenspeicher für den aus Brems- und Abgasenergie gewonnenen elektrischen Strom dient eine flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie.

Das Porsche LMP Team vor dem Rennen auf dem Nürburgring Andreas Seidl, Teamchef: „Für die WM 2017 haben sowohl wir als auch Toyota die Grenze des technisch Machbaren erneut hinausgeschoben. Das zeigt sich einerseits an den Rundenzeiten, die trotz umfangreicher Einschränkungen durch das Reglement gesunken sind. Andererseits lässt sich auch an den Standfestigkeitsproblemen von beiden Herstellern in Le Mans ablesen, dass wir alle ans Limit gegangen sind. Für das Team ging es nach dem Erfolg in Le Mans direkt mit einem sehr positiven dreitägigen Performance-Test in Barcelona weiter. Wir fühlen uns für das Sechsstundenrennen am Nürburgring gut gerüstet. Dort tritt der 919 Hybrid mit einem neuen Gesicht und einer stark veränderten Heckpartie an: Unser neues High-Downforce-Aerodynamikpaket sieht gut aus; jetzt muss es sich auf der Rennstrecke beweisen.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 1 Neel Jani (33, Schweiz): „Ich bin sehr gespannt auf unser neues Aerodynamikpaket. Die Crew vom Auto Nummer 2 war in Barcelona mit Testen an der Reihe, wir vom Auto Nummer 1 sind die neuen Teile noch nicht gefahren. Der Ausfall in Le Mans – noch dazu in Führung liegend – war ein herber Rückschlag im WM-Klassement. Ich hoffe, der zweite Teil der Weltmeisterschaft steht unter einem besseren Stern für unser Trio.“

André Lotterer (35, Deutschland): „Ich freue mich sehr darauf, den Porsche 919 Hybrid erstmals mit viel Abtrieb zu fahren. Das ist grundsätzlich immer angenehmer als die Low-Downforce-Variante. In den vergangenen beiden Jahren war das Rennen am Nürburgring super besucht, und ich hoffe, es kommen auch in diesem Jahr wieder so viele Fans. So einen tollen Zweikampf wie im Vorjahr können Neel und ich uns jetzt nicht mehr liefern, dafür kämpfen wir gemeinsam gegen die starke Konkurrenz. Wir wollen ein Top-Ergebnis, auch um den Ausfall in Le Mans abzuhaken.“

Nick Tandy (32, Großbritannien): „Le Mans ist vorbei. Ich schaue nach vorn und konzentriere mich auf die verbleibenden Rennen. Mehr als die Hälfte der WM ist noch zu fahren. Mit dem Nürburgring verbinde ich eine eigene Geschichte. Ich bin dort schon zu Beginn meiner Porsche-Laufbahn im Carrera-Cup recht oft gefahren. Bei meinem bislang letzten Rennen auf der Grand-Prix-Strecke habe ich die LMP2-Klasse gewonnen. Für Porsche ist es das Heimrennen des Jahres und auch deshalb für uns alle ein ganz besonders wichtiger WM-Lauf, auf den ich mich sehr freue.“

Fahrer Porsche 919 Hybrid Startnummer 2 Earl Bamber (27, Neuseeland): „Ich bin sehr gespannt auf den ersten Renneinsatz mit unserem neuen High-Downforce-Paket. Wir haben viel Schwung aus Le Mans mitgenommen und wollen nun um die Hersteller-Weltmeisterschaft kämpfen. Wenn wir sie gewinnen können, wollen wir den Fahrertitel anschließend auch noch. Ich habe mehr Erfahrung auf der Nordschleife als auf dem Grand-Prix-Kurs. Aber ich mag ihn und kann es kaum erwarten, dort zum ersten Mal mit dem 919 Hybrid zu fahren.“

Timo Bernhard (36, Deutschland): „Ich freue mich riesig auf den Nürburgring. Neben Le Mans ist mein Heimrennen für mich das zweite Saison-Highlight. Seit zwei Jahren gibt es das Sechsstundenrennen am Ring. Es wurde von Anfang an super angenommen. Die Atmosphäre mit vollen Rängen und sehr sachkundigem Publikum war genial. Vor dieser Kulisse haben wir 2015 und 2016 gewonnen. So kann es gerne weitergehen, der Hattrick wäre schön. Allerdings werden sowohl die Toyota als auch unser Schwesterauto sehr stark sein.“

Brendon Hartley (27, Neuseeland): „Die Wochen seit dem Sieg in Le Mans waren verrückt, aber schön. Die Bedeutung dieses Erfolgs ist mittlerweile auch bei mir angekommen. Inzwischen haben wir unser Technik-Paket für viel Abtrieb getestet. Der Fokus liegt nun ganz auf der Weltmeisterschaft. In den vergangenen beiden Jahren haben wir in der Eifel gewonnen, und Earl und ich sind in der glücklichen Lage, ‚Mr. Nürburgring’ persönlich als Teamkollegen zu haben. Bei Porsche haben alle hart gearbeitet, um das neue Aeropaket am Nürburgring einsetzen zu können. Ein Heimsieg wäre nach dem Le-Mans-Erfolg das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Ich freue mich auf den nächsten harten Kampf!“

Zeitplan: Freitag, 14. Juli 2017 11:35-13:05 Uhr Freies Training 16:15-17:45 Uhr Freies Training Samstag, 15. Juli 2017 09:45-10:45 Uhr Freies Training 15:25-15:45 Uhr Qualifying LMP1 & LMP2 Sonntag, 16. Juli 2017 13:00-19:00 Uhr Rennen

TV und Livestream: – Kostenloser Livestream unter www.sport1.de: Sonntag, 12:30-19:30 Uhr – Sport 1, Free TV: Sonntag, Rennen live, 12:30-19:45 Uhr – Eurosport 1: Sonntag, Schlussphase und Siegerehrung live, 18:15-19:15 Uhr – RTL: 10 Minuten Zusammenfassung am 29.07.2017 vor dem Formel-1-Qualifying zum Großen Preis von Ungarn – Die offizielle FIA WEC App ist in der Basis kostenlos und bietet gegen Gebühr eine erweiterte Version inklusive Livestream des kompletten Rennens und Zeitnahme. Der Livestream wird betreut und kommentiert vom FIA WEC TV-Team inklusive der Live-Interviews aus den Boxen.

Zahlen und Fakten: – Das Effizienzreglement der WEC begrenzt die Energiemenge, die der Porsche 919 Hybrid pro Runde einsetzen darf. Auf dem 5,148 Kilometer langen Nürburgring sind es 4,68 Megajoule elektrische Energie aus den Rückgewinnungssystemen und 1,82 Liter (1,313 Kilogramm) Benzin. – Bei normalem Rennbetrieb muss der 919 spätestens alle 33 Runden tanken. – Betankung und Reifenwechsel dürfen nur nacheinander durchgeführt werden. Beim Radwechsel dürfen nur vier Mechaniker gleichzeitig arbeiten. Es darf auch nur ein Schlagschrauber zur Zeit eingesetzt werden. Der Boxenstopp dauert also viel länger als etwa in der Formel 1. – Fahrerwechsel erfolgen normalerweise, wenn neue Reifen gebraucht werden. – Die Reifenauswahl umfasst drei unterschiedlich harte Mischungen Slicks für trockene Strecke, einen ebenfalls profillosen Hybrid-Reifen mit weicherer Lauffläche für gemischte Bedingungen sowie Regenreifen. Es stehen vier Sätze Trockenreifen pro Fahrzeug für Qualifying und Rennen zur Verfügung. Das sind zwei Sätze weniger als 2016. – Eine Runde auf dem Nürburgring hat sieben Links- und neun Rechtskurven.

Rückblick: – 2016 teilten sich die beiden 919 die zweite Startreihe. Timo Bernhard und Mark Webber (AU) belegten Startplatz drei mit einer Durchschnittszeit von 1.39,861 Minuten. Neel Jani und Marc Lieb (DE) schafften 1.39,893 Minuten und starteten als Vierte. Bei teilweise schwierigen Bedingungen mit einsetzendem Regen am Ende des 20-minütigen Qualifyings sicherten sich Marcel Fässler (CH) und André Lotterer im Audi die Poleposition (1.39,444 Minuten). – Genau wie 2015 ging auch 2016 der Rennsieg an Bernhard/Hartley/Webber. – Romain Dumas (FR), Jani und Lieb belegten nach einer Kollision beim Überrunden und einer Durchfahrtsstrafe in einem sehr kampfbetonten Rennen Platz vier.

Alle Punktestände: http://www.fiawec.com/en/season/result Alle Ergebnisse: http://fiawec.alkamelsystems.com

Pressemitteilung Porsche

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