TOYOTA GAZOO Racing beendete die FIA Langstrecken Weltmeisterschaft (WEC) 2017 mit einem eindrucksvollen fünften Sieg beim neunten und letzten Saisonlauf, dem Bapco Sechs-Stunden-Rennen von Bahrain.
Der TS050 HYBRID Startnummer acht mit Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima überfuhr die Ziellinie mit einer Runde Vorsprung auf den scheidenden LMP1-Konkurrenten Porsche bei deren Abschiedsrennen aus der WEC.
Der Triumph dieses Trios ist ein besonderer Anlass, denn seit 1990 hat keine Fahrerkombination fünf WM-Läufe in einer Saison gewonnen, weder in der WEC, noch in der Vorgängerserie, der Sportwagen Weltmeisterschaft WSC.
Eine unglückliche Kollision mit einem GT-Auto riss den TS050 HYBRID Nummer sieben von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López aus dem Kampf um die Spitze und sie mussten sich hernach mit dem vierten Platz zufrieden geben.
Das Rennen wurde noch bei Tageslicht gestartet und Sébastien in der #8 powerte sich im besser gestarteten der beiden TOYOTA auf den dritten Platz hinter den beiden Porsche vor. Mike folgte in der #7 dichtauf.
Nach nur einer halben Stunde Renndauer übernahm Sébastien die Führung vom Porsche #1, kurz darauf von Mike gefolgt, der eine TOYOTA-Doppelführung perfekt machte.
Beim ersten Boxenstopp wurden dann unterschiedliche Strategien für die beiden Autos umgesetzt. Während José die #7 übernahm und auf den Reifenwechsel wartete, blieb Sébastien im Cockpit und ging auf dem selben Satz Reifen wieder ins Rennen, wodurch die #8 in Führung blieb.
Nach der erste Rennstunde setzte die Abenddämmerung ein und die verschiedenen Reifenstrategien zeichneten sich ab. Kurz vor Ende des ersten Renndrittels übernahm Kazuki die #8 und verließ die Boxen mit frischen Reifen. José hatte nun in der #7 die Führung inne, mit den gut gebrauchten Reifen wurde er aber schon bald von Kazuki eingeholt und musste die Führung abgeben.
Alles sah nach einen Doppelsieg für das Team aus, als die #7 etwa bei Rennhälfte aus dem planmäßigen Verlauf gerissen wurde. Als Kamui den GT-Porsche #92 überrundete, übersah dieser ihn wohl und die daraus folgende Kollision beschädigte den Reifen und die Karosserie hinten rechts.
Während der aus der Kollision resultierenden Safety Car-Phase reparierten die Mechaniker fieberhaft die Karosserie der #7. Durch die sechs Minuten Standzeit fiel das Auto zwei Runden hinter den führenden Kazuki auf Platz vier zurück.
Durch eine andersartige Strategie geriet der Porsche #1 gegen Ende der vierten Stunde kurz in Führung, doch Anthony hatte mittlerweile die #8 übernommen und machte Druck auf den Führenden. Der kollidierte prompt mit einem Nachzügler und die #8 ging erneut in Führung.
Mit rund zwei Stunden verbleibender Renndauer hatte die #8 rund eine Minute Vorsprung auf die Verfolger. Anthony fuhr eine eindrucksvolle Runde nach der anderen und überrundete beide Porsche bis zum nächsten Stopp.
Beim letzten Fahrerwechsel hatte die #8 somit ein komfortables Führungspolster, Sébastien ging den letzten Stint mit entsprechender Gelassenheit an und holte ungefährdet TOYOTA‘s 16. Sieg bei der 48. WEC-Teilnahme. Mike brachte die #7 – trotz einer Stop&Go-Strafe im Zusammenhang mit der früheren Kollision – auf dem vierten Rang ins Ziel.
Akio Toyoda, President TOYOTA Motor Corporation: „Ich möchte meine tiefempfunden Dankbarkeit an all jene ausrichten, die diese Saison TOYOTA GAZOO Racing in der Langstrecken Weltmeisterschaft unterstützt haben. Mit unserem Team im Juni nach Le Mans zu reisen und bei ihrem Kampf dabei zu sein, endete in einer für mich persönlich sehr frustrierenden Erfahrung. Mir ist klar, dass unsere Leistung bei diesem Rennen auch für unsere Fans frustrierend gewesen sein muss. Dann folgten weitere zermürbende Rennen und in alledem erfuhren wir von Porsches Plänen aus der WEC auszusteigen. Nach dem Ausgang des letztjährigen Le Mans-Rennens sprach uns Porsche Anerkennung unter Rivalen aus. Ich denke, indem wir uns Kämpfe mit Gegnern wie Porsche liefern, steigern wir unsere technische Fähigkeiten, es machte uns schneller und stärker. Als wir uns Porsche entgegen stellten, pochte im Herzen eines jeden einzelnen im Team, auch in meinem: „Wir hassen es zu verlieren!“ Doch im Grunde hegten wir auch ganz andere Gefühle, nämlich Respekt und Dankbarkeit gegenüber unserem Rivalen. Was wir uns für diese letzten drei Rennen mit Porsche vorgenommen haben, und zwar ab Fuji, war in Porsche den Ehrgeiz zu wecken, eines Tages erneut gegen TOYOTA antreten zu wollen. Das war mit ein Grund Fuji, Schanghai und jetzt Bahrain so gut vorbereitet anzugehen und fest entschlossen zum siegen anzutreten. Genau das ist uns gelungen. In Schanghai stand Porsche bereits als Weltmeister fest. An Porsche möchte ich noch einmal meine Gratulation richten. Auch wenn wir unseren Anteil an schweren Moment zu durchstehen hatten, wenn es uns gelungen sein sollte mit diesem Sieg beim letzten Rennen in Porsche den Ehrgeiz geweckt zu haben, in Zukunft noch einmal gegen TOYOTA antreten zu wollen, dann können wir diese Saison doch noch mit etwas Stolz abschließen. All jenen bei Porsche sei daher gesagt, eines Tages, auf welchem Weg auch immer und stets im gegenseitigen Streben uns zum bauen von immer besseren Autos anzutreiben, lasst uns erneut gegeneinander antreten. Bis dahin wird TOYOTA GAZOO Racing weiter danach streben immer bessere Autos zu produzieren. Den Fahrern, Ingenieuren, Mechanikern und Partnern von TOYOTA GAZOO Racing sowie allen in der WEC involvierten sei gesagt, lasst uns auch weiterhin gemeinsam unser bestes geben! Abschließend möchte ich noch einmal allen Fans danken, die TOYOTA GAZOO Racing in dieser Saison unterstützt haben. Die ungeheuren Kräfte, die ihr uns verleiht, sind für all das, was wir tun, einfach unverzichtbar. Für die Zukunft des Automobils und für das Lächeln auf den Gesichtern unserer zufriedenen Kunden werden wir uns auch in Zukunft solchen Herausforderungen stellen und unser bestes geben. Wir freuen uns daher auch in Zukunft darauf, auf diese warmherzige Unterstützung zählen zu können.”
Hisatake Murata, Team President: „Die Saison mit einem Sieg abschließen zu können ist fantastisch. Ich bin stolz auf das Team und darauf, wie sie die Autos konkurrenzfähig vorbereitet und das ganze dann zu einem Sieg umgesetzt haben. Am Ende dieser langen Saison möchte ich den Konkurrenten, Offiziellen und Fans Dank sagen, die Teil der großen WEC-Familie sind. Ich möchte auch Porsche dafür danken, dass sie stets starke Kontrahenten waren. Es hat uns gefallen diese vergangenen vier Jahre gegen sie anzutreten und ich hoffe den Fans hat das genauso gut gefallen.”
TS050 HYBRID #7 (Mike Conway, Kamui Kobayashi, José María López) Rennen: P4, 196 Runden, 8 Boxenstopps. Startplatz: P2. Schnellste Runde 1.43,299 Minute.
Mike Conway (TS050 HYBRID #7): „Das Rennen verlief zunächst gut, wir kämpft uns nach einem guten Kampf gegen die Porsche auf Platz zwei vor. Wir waren dicht an der #8 dran und mit den unterschiedlichen Strategien wechselten wir auch Positionen an der Spitze. Leider kam dann der Zwischenfall mit dem GT-Auto dazwischen, was uns um jede Chance brachte. Die Jungs leisteten großartige Arbeit, das Auto so schnell wieder auf die Strecke zu kriegen. Es hätte ein Doppelsieg werden sollen, aber ein Sieg ist auf jeden Fall gut fürs Team.”
Kamui Kobayashi (TS050 HYBRID #7): „Schade um die Berührung mit dem GT-Porsche. Ich dachte, ich sei schon an ihm vorbei, doch dann bekamen wir eine Durchfahrtstrafe, also war es wohl meine Schuld. Ich bin jedenfalls zur Box der #92 gegangen und habe mich entschuldigt, dass ich ihr Rennen so jäh beendete. Wir versuchen natürlich immer alles, damit es nicht zu einer Berührung kommt, umso enttäuschender ist es, wenn das dann doch passiert – gerade dann wenn es für uns gut läuft. Ich hätte die Saison lieber auf eine bessere Art und Weise beendet.”
José María López (TS050 HYBRID #7): „Ich freue mich für das Team und ihren fünften Saisonsieg. Wir haben das ganze Wochenende mit unserem Auto angegriffen und leisteten auch im Rennen gute Arbeit. Ich bin mit meinem Stint zufrieden. Ich habe versucht möglichst wenig Zeit zu verlieren, als ich zwei Stints mit einem Satz Reifen fuhr, was gar nicht einfach war. Sehr schade, was Kamui da passierte, ich weiß wie man sich danach fühlt, aber das kann bei Langstreckenrennen eben passieren.”
TS050 HYBRID #8 (Anthony Davidson, Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima) Rennen: Sieg, 199 Runden, 6 Boxenstopps. Startplatz: P4. Schnellste Runde 1.42,997 Minute.
Sébastien Buemi (TS050 HYBRID #8): „Fünf Siege in einer Saison zu erringen, das ist unfassbar, ich bin sehr glücklich. Das ist uns erstmals gelungen und zeigt, was für ein tolle Auto das Team auf die Beine stellte. Ich versuche den Moment zu genießen, bin aber auch ein wenig traurig darüber, dass Porsche die LMP1 verlässt. Das ist das Ende einer Ära. Andererseits haben wir sehr hart auf diesen Sieg hingearbeitet, also werden wir den auch gebührlich feiern.”
Anthony Davidson (TS050 HYBRID #8): „Das war ein großartiges Rennen. Alle Fahrer, die Ingenieure und die Boxenmannschaft haben ihren Anteil daran. Alle haben an diesem Wochenende gute Arbeit geleistet, wir kamen sofort in Fahrt, trafen die richtige Reifenwahl, daher ein großes Dankeschön an das Team. Danke auch an Porsche, die uns stets auf den nächsten Level antrieben, es war mir ein Vergnügen gegen sie anzutreten.”
Kazuki Nakajima (TS050 HYBRID #8): „Das war eine fantastische Art die Saison zu beenden. Wir hatten ein sehr starkes Auto und alle im Team leisteten großartige Arbeit, sie haben sich den Sieg verdient. Die Saison mit einem starken und souveränen Rennen zu beenden, ist eine schöne Sache. Fünf Siege in einer Saison einzufahren, das ist erhebend. Und die letzten drei Rennen des Jahres zu gewinnen ist großartig. Mein Dank an das Team, das uns das ermöglichte, ich bin sehr glücklich.”
Ergebnis 6 Stunden von Bahrain | ||
1. | #8 TOYOTA GAZOO Racing | 199 Runden |
2. | #2 Porsche (Bernhard/Bamber/Hartley) | +1 Runde |
3. | #1 Porsche (Jani/Lotterer/Tandy) | +1 Runde |
4. | #7 TOYOTA GAZOO Racing | +3 Runden |
5. | #31 Rebellion (Canal/Senna/Albuquerque) | +13 Runden |
6. | #36 Alpine (Lapierre/Menezes/Negrao) | +13 Runden |
Pressemitteilung Toyota Gazoo Racing
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